Bundesregierung setzt Nationalen Aktionsplan gegen Arbeitsausbeutung um

Der Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit VDSI begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung, den Nationalen Aktionsplan gegen Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit (NAP A/Z) auf Grundlage des Kabinettsbeschlusses vom 12. Februar 2025 in der laufenden Legislaturperiode weiter umzusetzen

„Arbeitsausbeutung beginnt oft dort, wo Sicherheit und Gesundheit missachtet werden. Prävention und qualifizierte Früherkennung schützen Menschen – dafür stehen wir als VDSI mit der Leitlinie Vision Zero“, betont Dr. Sven Timm, Vorstandsmitglied des VDSI für das Ressort Internationales.

Der VDSI bringt seine fachliche Expertise zu Prävention, Arbeitsschutz und Früherkennung in den Dialog mit Behörden, Betrieben und Partnerorganisationen ein und unterstützt den Wissens- und Praxistransfer im Rahmen bestehender Zuständigkeiten. Zugleich beobachtet der Verband die Umsetzung des NAP A/Z und prüft, wie Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis in die Weiterentwicklung des Aktionsplans einfließen können. Der NAP A/Z ist als „Living Document“ angelegt und wird fortlaufend weiterentwickelt. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales führt dazu regelmäßige Abfragen zur Umsetzung durch.

Eine zentrale Umsetzungsrolle spielt die Servicestelle gegen Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel. Sie baut bundesweite Kooperationsstrukturen auf, sensibilisiert Behörden und qualifiziert sie für den Umgang mit ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen. Individuelle Beratungen bietet die Servicestelle jedoch nicht an – ebenso wenig arbeitet sie an Unternehmensfällen mit der OECD-Kontaktstelle im Bundeswirtschaftsministerium zusammen.

Vision Zero in der Praxis verankern
Gerade in komplexen Lieferketten, prekären Arbeitsverhältnissen und auf dem grauen Arbeitsmarkt ist die frühzeitige Erkennung ausbeuterischer Strukturen entscheidend. Der VDSI engagiert sich deshalb dafür, die Prinzipien der Vision Zero – das Ziel einer Arbeitswelt ohne schwere Unfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen – konkret in der Praxis zu verankern und in der Fachöffentlichkeit zu stärken.

Quelle: Deutscher Bundestag, Kleine Anfrage, Drucksache 21/1131 


Über den VDSI – Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit
Der 1951 gegründete VDSI ist deutschlandweit der größte Fachverband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit. Zu den rund 5.600 Mitgliedern zählen Fachkräfte aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern und Branchen, darunter Ingenieure, Techniker, Manager, Mediziner, Psychologen, Chemiker und Umweltbeauftragte. Der VDSI bietet seinen Mitgliedern u.a. ein breites Netzwerk zum fachlichen Erfahrungsaustausch sowie qualifizierte Weiterbildungsangebote an. Als eingetragener Verein agiert der VDSI als ein gemeinnütziger, politisch und wirtschaftlich unabhängiger Verband, dessen Mitglieder sich ehrenamtlich für mehr Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit engagieren.